Südinsel Neuseeland

In diesem Reisebericht möchten wir Euch mit auf unsere Reise als Landschaftsfotograf durch die Südinsel von Neuseeland nehmen. Vor allem der Mount Cook National Park hat uns in seinen Bann gezogen. Wieso dieser Ort so besonders ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Mount Cook National park

Mitten im neuseeländischen Winter, Anfang August, ging es ins Landesinnere der Südinsel. Dort war unser Ziel der Mount Cook National Park. Die Fahrt von der Ostküste Richtung Mount Cook gestaltete sich zunächst recht unspektakulär, da die Route entlang einzelner Ortschaften führte und hauptsächlich durch landwirtschaftliche Flächen geprägt war. In der Ferne waren jedoch schon die weiß bedeckten neuseeländischen Südalpen zu erspähen. Die Vorfreude war riesig endlich Bergluft zu schnuppern und ein bisschen Winterfeeling zu verspüren. Nach etwa 3 Stunden Fahrt erreichten wir den Lake Pukaki am Mittag. Schon jetzt war klar, die Fahrt zum Mount Cook National Park hatte sich definitiv gelohnt. Der See erstrahlte in der Nachmittagssonne in einem wunderschönen Türkiston, was dem Zufluss an Gletscherwasser zu verdanken ist. Hinter dem türkisblauen Wasser war eine atemberaubende Gebirgskette zu erspähen, die so perfekt aussah, dass sie schon fast unecht wirkte. Dadurch war der Lake Pukaki und die dahinterliegende Gebirgskette mit ihren weißen Gipfeln das erste perfekte Fotomotiv im Landesinneren der Südinsel.

girl infront of mount cook

Eine Eisige Nacht

Nachdem der Entschluss gefasst wurde eine Nacht am Ufer des Sees zu verbringen, suchten wir einen geeigneten Stellplatz und verbrachten den Abend bei ungewohnter Kälte im Van.  Gegen Mitternacht entschloss sich Florian nochmals nach draußen zu schauen, um eventuell einen seltenen Blick auf die Südlichter (Aurora Australis) zu erhaschen. Und siehe da, das Glück war auf seiner Seite. In der vollkommenen Dunkelheit waren neben unzähligen Sternen auch die unverkennbar, grün leuchtenden Lichter der aurora australis zu erkennen. Schnell wurde die Kamera gezückt und unvergessliche Momentaufnahmen geschaffen. Diese Nacht wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Der Weg ist das Ziel

Am nächsten Morgen ging es auf dem Mount Cook Highway weiter in Richtung Mount Cook und Tasman Glacier. Die Straße schlängelte sich entlang des Lake Pukaki und führte einen direkt auf den höchsten Berg Neuseelands zu. Wie schon am Tag zuvor strahlte die Sonne und der Himmel war nur von ein paar vereinzelten Wolken bedeckt, die sich um den Gipfel des Mount Cooks verteilten. Links und rechts der Straße wirkte die Landschaft recht karg, mit braunen Gräsern, die die Straße säumten, die Atmosphäre war dennoch einzigartig.

 

Wir beschlossen mitten auf der Straße anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen, geschweige denn zu hören. Wir hatten Glück an diesem Tag. Natürlich nutzten wir diese Gelegenheit und holten unsere Kamera aus der Tasche.  So entstanden aus einem sehr spontanen Stopp heraus unheimlich eindrucksvolle Bilder. Nach unserer kurzen Fotosession ging die Reise weiter entlang des Mount Cook Highways. Je länger wir in unserem Van die Straße entlangfuhren, desto winterlicher wurde die Landschaft um uns herum. Die Brauntöne der Graslandschaft gingen fließend über in eine weiße Gebirgslandschaft und die Straße war allmählich von einer dünnen Schneeschicht bedeckt.

van in the snow
girl sitting on van infront of mount cook

Tasman Glacier Lake

Nach einigen Kilometern gabelte sich die Straße und wir entschieden uns für den Weg in Richtung Tasman Glacier. Kurze Zeit später erreichten wir einen Parkplatz, an dem nur wenige Autos standen, und beschlossen dort unseren Van abzustellen und zu Fuß weiterzugehen. Der Fotorucksack wurde auf den Rücken geschnallt, die Wanderschuhe ausgepackt und der Fußmarsch begann. Der Track war nicht lange und schon nach 20 Minuten erreichten wir einen Aussichtpunkt mit Sicht auf den Tasman Glacier und den dazugehörigen Tasman Lake. Der Ausblick war wunderschön und mit Abstand eines der schönsten Panoramen unserer Neuseeland-Reise. Nach kurzem inne halten wollten wir näher an den See heran. Somit liefen wir den halben Track wieder zurück und suchten uns einen anderen Weg, der direkt zum Ufer des Sees führte.

am UFER ANGEKOMMEN

Am Ufer angekommen waren wir sprachlos. Um uns herum war Niemand zu sehen. Wir standen nun ganz alleine am Ufer des Tasman Lakes und blickten in weiter Entfernung auf den Glacier und die darum liegenden Berge. Direkt vor uns schwammen riesige Eisschollen im Wasser, die sich vom Gletscher gelöst hatten und mit der Strömung zum Ende des Sees getragen wurden. Die teilweise meterhohen Eisschollen glänzten in der Mittagssonne in den schönsten Farben. Dieser Anblick war wunderschön und machte uns gleichzeitig sprachlos.

Uns wurde bewusst, dass der Klimawandel auch hier angekommen ist. Den Tasman Glacier wird es vermutlich in dieser Form nicht mehr lange geben. Schon jetzt war nur noch ein kleiner Teil des ursprünglichen Gletschereises vorhanden. Florian hielt die Szenerie in einigen Bildern fest und wir wurden dabei nachdenklich. Wir Menschen treten die Erde mit Füßen und allmählich werden diese Auswirkungen sichtbar. Mit diesen Gedanken verbrachten wir noch etwas Zeit am Ufer des Sees und traten dann unsere Weiterreise an, auf ins nächste Neuseelandabenteuer.

Dieser Trip wird uns auf jeden fall für immer in unserer Erinnerung schwelgen und zählt zu den Schönsten Momenten unserer Neuseeland Reise

Autorin

Lena

2018 habe ich meine Leidenschaft für das Reisen entdeckt. Während Florian die Momente mit Bildern festhält, halte ich diese in meinem Tagebuch fest. Auf diesem Blog möchte ich einige Momente davon teilen.